Abendzeit im Lager

Wie jeden Abend schaut Malglin abends für einen Tee im Teezelt vorbei, um sich von den Absprachen und Besprechungen des Tages zu erholen. Dann setzt er sich in eine Ecke und betrachtet das Treiben im Teehaus.

Der junge Mönch, in Grau gekleidet, betritt das Teezelt. Ein wohlig intensiver Geruch steigt ihm in die Nase und stärkt ihn von Innen heraus. Zufrieden mit sich und der Welt blickt er durch das Zelt. Das Licht verschwindet langsam mit der untergehenden Sonne am Horizont. Seine Augen brauchen ein, zwei Sekunden bis sie sich an die neue Umgebung gewöhnen.
Das Zelt ist mit Decken ausgelegt, ab und zu hängt bunter Wirrwarr von dem Zeltdach hinab. Gemütlich sieht es aus und die Wärme und der intensive Geruch des Tees verbreiten eine angenehme Athmosphäre. Gemurmel bildet einen Klangteppig aus dem einzelne Satzfetzen herauszuhören wären...

Valentins Blick fällt auf eine Gestalt im hinteren Bereich des Zeltes. Entspannt sitzt diese bei einem dampfenden Tee vor einem niedrigen Tisch.
Überraschung spiegelt sich in den Zügen des jungen Mönchen wieder. Überraschung und Unschlüssigkeit ob es sich geziemt den Lagerkommandanten zu stören. Zwar lernte er diesen als nicht bloß besonders fähigen sondern auch freundlichen Mann kennen, den die Arbeit wohl stets zu verfolgen schien.
Einen Moment denkt Valentin daran, dass es sich wohl um eine erneute Offenbarung des Eynen handeln musste, dass ihn sein Weg ausgerechnet in das Teehaus führte, wo auch Malglin zugegen ist.
Kurzentschlossen tritt er an den Tisch, deutet einen Salut an, neigt seinen Kopf zur Begrüßung und wartet, Gemäß den Vorschriften, eine Reaktion Malglins ab.
"Zum Gruße, mein Herr."

Malglin macht eine einladende Geste.
"Sei mir gegrüßt, Bruder Valentin. Genießt du auch den Abend mit einer Tasse Tee?"

"Meine müden Glieder fordern ihn von mir" er lächelt und kommt mit sichtlicher Freude dem Angebot Malglins nach sich zu setzen.

"Um die Mittagsstunde konnte ich nicht alles zur Sprache bringen, was ich zu sagen hatte."
Valentin denkt an den Trubel der im Verwaltungszelt herrschte.

"Seid ihr immer so viel beschäftigt, mein Herr?"

"Ich möchte Eure kostbare Zeit nicht länger als irgend möglich in Anspruch nehmen, darum sage ich frei heraus, was mich bewegt:
Ich möchte mich in diesem Jahr um einen Platz im Lagerrat bewerben."

Stille tritt ein und Valentin lässt seinen Worten etwas Zeit, da sie ihre Wirkung nicht verfehlen sollen.

"Ich weiß, dass ich noch jung an Jahren bin, gerade mal in der zweiten Dekade des Herrn befinde ich mich, und doch bewegt mich der intensive Austausch über die Planung des Lagers dazu mich auch vor Ort im Lagerrat engagieren zu wollen."

Er macht eine erneute Pause.

"Ich hoffe damit dem Lager und somit dem Wohl des Landes dienlich zu sein."

"Ich fühle mich sowohl dem Lazarett als auch Exilia verpflichtet. Mir ist durchaus bewusst, dass diese Gruppen unterschiedliche Interessen vertreten darum werde ich bemüht sein nicht bloß ein Sprachrohr beider Gruppen zu sein, sondern nach bestem Wissen und Gewissen für das Wohl des Lagers zu handeln.
Meine intensive Mitarbeit zur Planung des Lagers eröffnete mir zudem Einblick in dessen Strukturen und ermutigten mich, mich um einen Platz im Lagerrat zu bewerben."

Nachdenklich hät Valentin einen Moment inne.

"Mir ist nicht bekannt wer im letzten Jahr im Lagerrat saß - würde es irgendwelche Komplikationen diesbezüglich geben?"

Malglin trinkt einen Schluck Tee.
"Von meiner Seite sehe ich keine Schwierigkeiten. Solange ihr für beide Gruppen sprechen könnt und als Vertreter beider Gruppen in den Lagerrat entsendet werdet, so sehe ich daran keine Probleme. Ich bin mir aktuell nicht sicher, ob ihr versteht, was ich meine. Ich kann euch verstehen, wenn ihr sagt, das ihr als engagiertes Mitglied des Lagers in den Lagerrat wollt, aber es macht nur Sinn im Lagerrat zu sein, wenn man die Unterstützung seiner Gruppe genießt und im Namen dieser auch Zusagen machen kann."

[Ich habe mich bei den betroffenen Gruppen nocheinmal informiert und bin zu neuen Erkenntnissen gekommen... ]



Valentin lässt sich einen Tee bringen. Die Flüssigkeit schmiegt sich sanft an seine Zunge. Gerade an heißen Tagen wie diesen ist Tee eine wahre Wohltat für den Körper. Er lässt sich die Worte Malglins nocheinmal durch den Kopf gehen.

"Nun, da ich Kontakte zu mehreren Gruppen pflege ist mir bekannt, dass sowohl das Lazarett, durch Prof.Akluto, als auch Exilia durch Keel Windkling, im letzten Jahr im Lagerrat vertreten waren."

Sein Blick sucht den des Lagerkommandanten.

"Beide werden in diesem Jahr vermutlich erneut Vertreter aussenden: vermutlich Mme Renée Lesson, für das Lazarett und Keel Windkling für Exilia. Da ich nicht vorhabe mich dem in den Weg zu stellen und einen Platz für mich zu beanspruchen bleibt mir die Gelegenheit, mich auf einen der 13 freien Plätze zu bewerben. Diese Plätze sind dafür geschaffen worden, dass sich Lageristen ohne Gruppe, oder wie ich: mit Kontakten zu mehreren Gruppen, dennoch einen Platz im Lagerrat finden können.
Mir ist durchaus bewusst, dass sollte es mehr als 13 Bewerber geben, das Los darüber entscheidet, wer in den Lagerrat berufen wird, dennoch lasse ich mir die Chance mich im Lagerrat zu beteiligen nicht entgehen.
Ich kann und werde daher für keine der Gruppen offiziell sprechen, da jede einen Vertreter entsenden wird. Und doch werde ich nach bestem Wissen und Gewissen von dem ausgehen, was diese Gruppen mich lehrten. - So ich denn als freies Mitglied bestätigt würde, wäre ich allerdings nicht in der Lage Zugeständnisse für Gruppen zu machen."

Seine Worte sind offen und ehrlich gewählt in denen der junge Mönch sein reges interesse für den Lagerrat deutlich macht.
Nachdem er gesprochen hat wartet er geduldig auf die Antwort Malglins.

Malglin muss lachen, als er den Namen Professor Akluto hört.

"Entschuldiget bitte, Bruder. Professor Akluto höre ich zum ersten Male. Ihr müsst wissen, das Akluto und mich eine sehr lange Vergangenheit verbinden. Ich habe neben meinen Reisen auch noch anderen Professionen wie fast jeder von uns. Unter anderen ist er mein persönlicher Heiler schon seit einer Ewigkeit und ich sein Handelsherr, Auftragsgeber, Mitratsherr und nicht zu vergessen, sein Katschmarek in der Republik Amonlonde."

Er beruhigt sich wieder.

"Dann sollte eurer Bewerbung nichts im Wege stehen. Ich muss mir aber selber ein paar Gedanken machen und werde eine Beispielbewerbung für alle anderen bald abgeben. Ich will euch aber nicht verschweigen, dass man eher als Vertreter und Fürsprecher einer Gruppe als Lagerratsmitglied als eine einzelne Person genommen wird.
Das letzte Jahr haben sich nur 16 Leute für den Lagerrat beworben. Ich könnte mir vorstellen, dass es dieses Jahr ein paar mehr werden. Käme vielleicht noch eine andere Position im Stab für euch in Betracht?"

"Professor Akluto lehrt an der Heilerakademie zu Selfiran, an der ich unterrichtet werde. Er ist ein Meister seiner Kunst."

Verlegen senkt der junge Mönch seinen Blick und pustet über den warmen Tee.

"Eine andere Position im Stab meint ihr?"

Eine schwache Röte steigt in ihm auf und füllt seine Wangen.

"Nun, ich bin Heiler - und für das Heilen bin ich geboren, nicht aber für das Militär oder zur Führung von Streitkräften. Auch das Handwerk eines Diplomaten habe ich nie kennen gelernt und käme dort mangels Kontakte gewiss nicht besonders weit..."

Der junge Mönch schluckt. Die nächsten Worte kommen zögerlich, so als ob er sie nicht vorbereitet hat sondern ehrlich und offen den Lagerkommandanten an seinen Überlegungen teilhaben lässt.

"Nun ... ich werde das antworten, was mein Herz und mein Verstand mir sagen. Auch wenn offiziell keine Gruppe geschlossen hinter mir stehen habe, so möcht ich dennoch als ein Mitglied des Lagers im Lagerrat Gehör finden. Mehr noch - ich möchte selbst Gehör sein und den Lageristen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Ich möchte an Plänen und der Lagerpolitik mitarbeiten und mit einem wachen Verstand und einer geschickten Feder meine Hilfe anbieten."

Dann hält er einen Moment inne und sein Blick verliert sich in der Ferne.

"Es geht hier um mehr als dem Führen von Streitkräften oder dem Aushandeln von Verträgen, Arbeiten die Wohl dem Bereich eines Offziers oder dem eines Diplomaten zufallen würden. Doch im Lagerrat geht es um ... ja, vielleicht um das Wohl des Landes. Es wird unsere Aufgabe sein für die Neutralität zu kämpfen. Das mag in vielen Augen auch den Griff zur Waffe bedeuten, ich spreche aber von etwas, dass nicht durch ein Schwert, so scharf es auch geschliffen sein mag, zerstört werden kann. Ich möchte mich für das Lager einsetzen und meine intensive Vorbereitung ließ mich Einblick erhalten ob dessen Strukturen..."

Sein Blick fällt wieder auf den Kommandanten, der ihm gegenüber sitzt.

"Es geht darum ein Gleichgewicht in diesen Landen zu erringen und dieses auch zu schützen. Wíe ein solches aussieht hoffe ich durch meine Arbeit im Lagerrat zu erfahren."

Ein vergnügtes Lächeln umspielt seine Mundwinkel.

"Könnt ihr Gefallen finden, an meinen Worten?"

Malglin hört die Worte und einige von ihnen gefallen ihm sehr. Bei einigen Worten muss er lächeln.
"Du bist weise, aber hast du auch das Wissen? Ich fürchte, ich muss dir eine philosophische Antwort geben. In vielen deiner Worte finde ich mich wieder und einige deiner Worte sind so schwer, dass ich mir eine Magenverstimmung hole. Du redest von Gleichgewicht und von dem Schutz eines solchen. Es höre in deinen Worten sehr viel Begeisterung und Idealismus. Das Führen und Entscheiden erfordert sehr viel Erfahrung, sehr viel Wissen, auch eine gewisse Beredsamkeit und Überzeugungskraft.

Ich will dir sagen, dass ich gerne deine Jugend und Begeisterung im Lagerrat hätte, denn wir brauchen solche Leute wie dich, wenn wir eine Zukunft haben wollen. Ich repräsentiere die Vergangenheit, während du die Zukunft bist.

Mein Dilemma ist, es gibt eine harte Konkurrenz zwischen Wachstum des Lagerrates durch neue Mitglieder, der Macht und Wissen, welches die Mitglieder repräsentieren und neuen Ideen durch Leute wie dich.

Ich habe erkannt, dass ein Lager nur zusammenwachsen kann, wenn die Gruppen des Lagers reden und Kompromisse schließen können. Der Lagerrat ist umso effektiver, je mehr Wissen und Macht in Form von Gruppen in ihm konzentriert sind.

Kurzfristig bietet der Lagerrat die einzigartige Möglichkeit, schnell und gezielt wichtige Informationen auszutauschen, die an das Führungsgremium herangetragen werden

Langfristig sollen sich im Lagerrat soviel Macht und Wissen sammeln, das diese den Kurs des neutralen Lagers bestimmen können. Meine Wunschvorstellung wäre es, das der Lagerrat das Entscheidungsgremium unterstützen kann, um eine richtige und gute Entscheidung zu treffen bzw. auch klar äußert, in welche Richtung das Lager dieses und auch in den nächsten Jahren gehen wird.

Wem würdest du in diesem Jahr den Vorzug geben, der Begeisterung und den frischen Ideen oder dem Wachstum innerhalb des Lagers?" und trinkt einen Schluck Tee.

"Mit Verlaub Malglin ich selbst habe die Aushänge am Lagertor vervielfacht und angeschlagen. Ich weiß um die Zusammensetzung des Lagerrats, so heißt es: Fünf Plätze den Größten Gruppen, fünf Plätze den Planungsgruppen - wobei hier schon häufig eine Deckungsgleichheit vorliegt - und dreizehn weitere Plätze für interessierte Lagerristen die, falls nötig, per Losentscheid berufen werden. Zudem der Lagerkommandant und der Oberdiplomat, Heerführer und Avatarin haben eine beratende Funktion inne.
Die Mitglieder die ihr Euch wünscht, nämlich die Vertreter von Gruppen deren Wissen und Macht das Lager benötigt, werden größtenteils durch die ersten zehn Plätze belegt. Die dreizehn weiteren Plätze stehen den Interessierten zu auch wenn sie keine großen Zugeständnisse machen können."

Der Tee schmeckt köstlich und in der Ecke ist es angenehm ruhig, obwohl eine rege Betriebsamkeit in dem Zelt herrscht.

"Seht, ich kann mich nicht entschuldigen für mein junges Alter, auch dass es mir an Wissen und Erfahrung fehlen mag will ich nicht bestreiten, doch sehe ich meine Kandidatur als Chance zu lernen - und das aus erster Hand.
Und zweifelt nicht zu sehr an mir. Auch ich habe Ohren und kann sie gebrauchen, auch wurde mir der Verstand mitgegeben um das Gehörte wahrzunehmen. Wissen lässt sich aneignen - und wenn es um situatives Wissen geht, da mögt ihr bessere Kontakte haben und somit schneller an Informationen kommen, doch habe ich als Heiler mit allen Verletzten zu tun ... ob Landsknecht oder Erzmagier."

Seine Augen funkeln bei den letzten Worten und lassen mehr erahnen.

"Auch solltet ihr mein Wissen nicht unterschätzen. Obgleich ich Jung an Jahren bin gelt ich allgemeinhin als strebsam und gelehrsam. Erkundigt Euch in der Heilerakademie zu Selfiran, wenn ihr meinen Worten nicht traut."

Sein Wortschwall gerät ins stocken.

"Für mich ist es nicht eine Frage von Vereinigung von Wissen oder Euphorie, die ihr zu treffen habt, sondern jene ob es im Sinne des Lagers ist einen Ausgleich zu finden zwischen der Mitarbeit der scheinbar Wissenden und der Wissen Suchenden. Bedenkt, diejenigen die meinen Wissen zu verkörpern sind vielleicht nicht mehr offen für eine, für sie, neue Wahrheit."

Malglin lacht, als Bruder Valentin so leidenschaftlich seine Absicht darlegt, für den Lagerrat zu kandidieren.

„Gut, gut. Sowas will ich hören. Dann hoffe ich, dass euch das Glück gewogen ist und ihr es wirklich in den Lagerrat schafft. Ich drücke euch die Daumen, das eure Ansinnen gelingen wird.“

Dann wird er wieder ernst.
„Dennoch muss ich euch kurz aufklären, dass eure Informationen nicht ganz richtig sind. Es werden auf jeden Fall Zehn der Gruppen des Lagers im Lagerrat vertreten sein. Fünf Vertreter von den Planergruppen und Fünf von den Gruppen, die die größten Mannstärken haben, wenn die Planergruppen berücksichtigt sind. Die Gruppen rücken dann einfach auf. Lagerkommandant und Diplomat haben keine beratende Funktion, sondern ein Stimmrecht. Nur der neutrale Avatar und der Führer der Krieger sind beratend. Ansonsten habt ihr mit den 13 Bewerbungen recht. So war es wenigstens im letzten Jahr.“

[Es sollte heißen: "Fünf Plätze den Größten Gruppen, fünf Plätze den Planungsgruppen [...] und dreizehn weitere Plätze für interessierte Lagerristen. Zudem (zusätzlich zu den vorhergenannten Stimmberechtigten) der Lagerkommandant und der Oberdiplomat, (Komma, Punkt, Absatz, Ende, Neuer Abschnitt) Heerführer und Avatarin haben eine beratende Funktion inne."
Entschuldige die misverständliche Schreibweise.]

Valentin nickt und trinkt den letzten Schluck seines Tees aus.

"Ich danke für Euer offenes Ohr, nun will ich Eure kostbare Zeit nicht länger in Anspruch nehmen."

Er deutet zum Abschied eine knappe Verbeugung an.

"Ich werde noch ein paar Tage hier im Lager verweilen, danach werde ich mich vermutlich wieder auf den Weg machen müssen. Schickt nach mir, wann immer es Euch beliebt. Auf Bald Malglin."

"Bis bald, Bruder Valentin. Wenn ich eurer Dienste bedarf, werde ich euch rufen lassen."

Danach ist Malglin mit seiner Tasse Tee und seinen Gedanken wieder alleine.

Schon nach kurzer Zeit betrat Tobar das dunkle, verrauchte Zelt. Nach einer kurzen Zeit der Orientierens bestellte er sich eine Wasserpfeife un einen starken Assam bei der leicht bekleideten Bedienung und ging er zu Malglin.
Nach einer kurzen Verneigung, werlche er mehr aus Gewohnheit, denn aus protokollarischen Gründen tat ließ er sich auf die Kissen sinken.

"Seid gegerüßt Herr", sprach er. Er sah um einiges gesünder aus, als am vergangenen Morgen. "Gut euch hier zu treffen. Der Tag hat mir nicht die Muße gegeben mich mit euch zu unterhalten. Ihr wolltet euch mit mir besprechen?" fragend blickte er den großen Magier an.

"Warum so förmlich Tobar? Setzt dich doch einfach zu mir und unterhalte dich mit mir. Wenn du selber ein Anliegen hast, dann können wir das formlos klären. Ansonsten bevorzuge ich bei Feierabend eher belanglose Themen."

Da er vor dem Teezelt Bruder Valentin begegnet war konnte Tobar erahnen, warum Malglin der Sinn nach Zerstreuung stand.

Und so schwieg er eine Weile und genoss die entspannte Atmosphäre des Teezeltes bis ihm die Wasserpfeife und sein Tee gereicht wurden. Nach einigen tefen Zügen sprach er: "Belanglose Themen liegen mir nicht besonders. In Zeiten wie diesen werden Belanglosigkeiten mit Leichen aufgewogen."
Nach Zug aus der Pfeife fuhr er leise fort: "Mir graust es bei dem Gedankern wieder vor Dorchegard stehen zu müssen. Die Stimmung der Soldaten ist gedrückt. Es kursieren die schlimmsten Gerüchte übder das, was uns dort erwartet. Eigentlich sind es nur Geschichten, mit denen man kleinen Kindern Angst einjagen kann, doch bei einigen finden sie Gehöhr."

"Das untote Gesocks wird nicht unvorbereitet sein - das ist uns allen klar. Sie werden die Burg zu einer wahren Bastion ausgebaut haben und viele Truppen zusammengezogen haben. Aber das ist es nicht, was die Männer und Frauen ängstigt. Es ist die dunkle Magie der Knochenkönigin, Bleichen Göttin, Knochenschlampe - wie auch immer ihr sie nennen wollt - und ihres Klerus. Man behauptet sie könne in den Geist der sterblichen und unsterblichen eindringen und ihn vergiften. Es wird gefürchtet, dass die Burg mit Schutzwällen aus untoter Magie umgeben sein wird, die jeden auf der Stelle zu einem von ihnen machen wird, wenn man sie berührt, und dass man seine Seele auf ewig an die Knochenschlampe verliert und kein Gott, kein Avartar und kein Magier die Macht besitzt ihr diese wieder zu entreißen."

Tobar legte eine Kunstpause ein und nahm einen Zug aus der Wasserpfeife. Dann fuhr er mit tiefer Stimme fort und betohnte jedes Wort mit größter sorgfalt und passenden Gesten:

"Ich habe gehört wie ein Bänkelsänger von einer alten Legende erzählte, nach welche unter der Burg ein alter Drachenhort läge und der Drache einst von einigen Linestri getötet wurde. Sie Raubten sein Gold, schaffen es in ihre Meeresstädte und opferten es ihrem Element, indem sie es in der tiefsten See versenkten. Doch das Drachengold bringt nun ihren Ahnen Unglück, denn aus den Überresten des Ungeheuers erschaffen die Priester der Knochenschlampe nun eine unglaubliche Monstösität, welche nur darauf wartet ihre morschen Kiefer in das Fleisch ihrer einstigen Bezwinger zu versenken."

Dann schmunzelte Tobar: "Was für ein Unfug. Allerdings halte ich es für durchaus wahrscheinlich, dass weitere Monströsitöten wie den Fleichgolem erschaffen haben und dies macht mir schon genug Angst."