Im Verwaltungszelt

Aufgeschreckt von Fenrirr einerseits und der Maßregelung des Lagerkommendanten andererseits wirbelte der junge Mönch von Tobar zu Fenrirr und schließlich zu Malglin. Schuldbewusst senkte er den Blick.

"Verzeih' - ich, ja natürlich." Auch er war froh seinen Exilantenkollegen wiederzusehen, war doch schon mehr als ein halbes Jahr vergangen, dass man sich gesehen hatte. Er richtete sich an seinen Freund.
"Du hast gehört, was der Lagerkommandant gesagt hat. Ich bin in wichtiger Mission hier Fenrirr und für Gespräche ist sicherlich später noch Zeit. Ich werde das Exilantenlager sicherlich an seinem gehissten Banner erkennen. Bis dahin..." In seinem Blick lag die Aufforderung an Fenrirr das Verwaltungszelt wieder zu verlassen. Schließlich handelte es sich hier um einen offiziellen Besuch und nicht um ein Trinkgelage wie im Mad Gobblin. Er schmunzelte ob seiner Erinnerung "Wir sehen uns später."
Nun wandte er sich wieder Malglin zu.
"Ich bitte vielmals um Entschuldigung - Ihr habt natürlich Recht, das Verwaltungszelt steht nicht dem Zeitvertreib offen."
Er brauchte einen Moment um seine Gedanken zu ordnen
"Kommen wir also zu dem offiziellen Grund meiner Anreise zurück... also?"

Jäger hatte sich zusammen mit seinem Gefährten dem Verwaltungszelt genähert und fand ohne größere Probleme Einlass. Als sie ins Innere des Zeltes kamen, blieben sie im Eingang stehen und warteten. Jäger Blick machte eine Runde über die Anwesenden Personen. Er war wie gewohnt mit seinem blutverschmierten Halstuch vermummt und trug trotz der Hitze seinen schweren braunen Reitermantel und eine schwarze Kaputze.

Sein Gefährte ging in die Hocke, um seinen niedrigeren Rang zu zeigen und schaute ernst in die ihm unbekannte Runde. Er trug leichte Beinschienen, einen gepanzerten Lederbrustharnisch, Armschienen und wie Jäger zwei Kurzschwerter. Sein Gesicht war nicht verhüllt von einem Tuch, doch trug er eine große schwarze Kaputze, die seinen Oberkörper fast vollständig bedeckte und als Regenschutz dienen könnte.

Jäger wartet mit ernstem Blick im Eingang des Zeltes und das ohne sich einmal zu rühren.

Valentin nickte ernst.

"Ich werde es ausrichten. Bezüglich der Pestkontrollen hoffe ich inständig, dass ohne weiteren Aufschub darauf gedrängt wird diese (wieder) durchzuführen. Es ist im Sinne Aller die Pestilenz außerhalb des Lagers zu halten. Nun, da das Grauer Lager noch auf dem Heerzug gen Süden ist, erscheint es sicherlich schwierig die Kontrollen ohne entsprechenden Palisadenschutz oder zentralen Eingängen durchzuführen. Dennoch appelliere ich an Euch, den Lagerkommandanten mit den Wachen zu sprechen - Ich möchte verhindern, dass die Pestilenz schon vor der Ankunft wütet und bloß die Hälfte der Lageristen einsatzfähig ist."

Er leckte sich kurz über die Lippen, griff zu dem Becher mit Wasser und nahm ein paar hastige Schlucke. Dann räusperte er sich.

"Über Kräutervorkommen und Grundlagen der medizinischen Versorgung werde ich mich persönlich bei den betreffenden Personen und Gruppen informieren. Die Erlaubnis mich darüber zu erkundigen gewährt ihr mir doch sicherlich..."

War es an der Zeit den offiziellen Grund seines Besuchs zu beenden und einen weiteren, ganz persönlichen Grund zur Sprache zu bringen? Er war sich nicht sicher. Die große Gestalt vor ihm wirkte nicht besonders bedrohlich sondern wirkte zufrieden und freundlich. Anscheinend war Malglin ein vielbeschäftigter Mann, der sich dennoch nicht zu schade war um sich Zeit für die Belangen der Lageristen zu nehmen. Er schluckte.

"Soviel also zu dem offiziellen Grund meines Besuches..."
Verunsichert ließ er den Blick durch das Zelt wandern, dabei erblickte er die beiden Neuankömmlinge und erkannte den Vermummten, höher Gestellten als den früheren Leiter des Botendienstes unter dem auch er nebenbei gedient hatte. Respekterbietend warteten sie am Eingang des Zeltes, bedeuteten aber somit wie geschäftig der Lagerkommendant war und drängten Valentin somit zur Eile. Für langatmiges Plaudern war Malglin in einer solchen Situation gewiss nicht zu haben. Hastig warf er einen weiteren Blick auf Jäger und dessen Gefolgsmann. Innerlich zeriss es ihn, dass er nun seine privaten Angelegenheiten wohl nicht mehr zur Sprache bringen konnte.
"...ich danke Euch vielmals für die Zeit, die ihr Euch genommen habt um mich zu empfangen und nichts läge mir ferner, als Euch unnötig zu belästigen..."

Fenrirr merkte schon das Malglin genervt war und das jetzt noch Jäger eintraf bedeutete das es neuigkeiten gab und das wiederum bedeutete für Fenrirr das es um "politische" dinge gehen musste die für ihn zu langweilig waren....

Dennoch richtete Fenrirr sich auf um sich wieder seine disziplin in erinnerung zu rufen. Er Salutierte und sprach:

verzeihen Sie bitte Herr Lagerkomandant. Wenn Sie irgendwelche Aufträge haben die Erledigt werden müssen dann bitte.... BITTE geben Sie mir einen... Ich sterbe sonst noch von dem ganzen nichts tun. Sollte ihnen etwas einfallen was auch immer dan teilen sie es mir bitte mit.

Nachdem Fenrirr zu ende gesprochen hatte Salutierte er, drehte sich um und verließ das Zelt

Um Malglin etwas Luft zu verschaffen nahm sich Tobar des Boten an.

"Wenn ihr wünscht kann ich euch im Lager herumführen und zu den betreffenden personen bringen."

Mit einer einladenden Geste in Richtung Ausgang lud er Valentin ein voraus zu gehen.

Nun blieb ihm keine andere Wahl mehr als das großzügige Angebot Tobars anzunehmen und sich durch das Lager führen zu lassen.
Gern hätte er zwar noch ein weiteres Anliegen vorgebracht, doch war Malglin schlicht zu beschäftigt um weitere Zeit für ihn zu entbehren. Ein letzter Blick zu dem Lagerkommandante verriet ihm, dass er wohl schon mit ganz anderen Dingen beschäftigt war und im Geiste ganze Türme von Organisatorischem entstanden. Also nickte er Tobar freundlich zu und verabschiedete sich mit einer Verbeugung vor Malglin Damar.

"Es war mir eine Ehre!"

Vielleicht würde er später nocheinmal wiederkommen, vorrausgesetzt der Lagerkommandant hatte Zeit.
Nun folgte er ersteinmal Tobar durch den dargebotenen Ausgang.


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Weiter geht es mit Tobar und Valentin in Wege durch das Lager - Fenrirr sei hierbei auch eingeladen uns zu folgen. Malglin darf sich jedoch selbstverständlich (sofern gewünscht) noch verabschieden oder einen Kommentar dazu geben (wir sind schließlich noch nicht ganz aus dem Zelt raus)

Malglin schüttelt den Kopf, als beide das Zelt verlassen.

"Diese Jugend." und muss lachen, als er sich erinnert, wie jung und ungeduldig er selber gewesen ist.

Er schaut zu Jäger.

"Komm rein, Jäger. Wir haben uns lange nicht mehr gesehen."

Jäger trat einen Schritt zur Seite, um die beiden hinaus zu lassen.

Er geht ein Paar Schritte in die Mitte des Zeltes und bleibt stehen, doch sein Gefährte regt sich nicht von der Stelle.

"Da stimme ich euch zu." antwortet er mit ernster Stimme und zieht seine Kaputze vom Kopf und sein Halstuch herunter. Sein Gesicht wird von einer schwarzen Malerei durchzogen, die jedoch nicht für immer gedacht scheint.

"Anders als gedacht, führen mich meine Aufträge und die meines Meisters nun doch wieder in diese Lande, in diesen Siedlertrupp zurück." Jäger macht eine kleine Pause. "Ich bin hier, um euch Botschaft zu bringen und euch meine Dienste anzubieten, doch dieses Mal mit Einschränkung. Diese besteht darin, dass Meine Aufträge andere Ziele verfolgen als nur das Wohl der Neutralität. Sollte sich Zeit finden, so wie jetzt, dann bin ich gerne bereit euch zu helfen."

Er greift in eine der Manteltaschen um ein gefaltetes und versiegeltes Pergament heruaszuholen. Jäger betrachtet es noch einmal kurz und legt es vor Malglin auf den Tisch, welcher schon anderen Schriften Platz bietet. Zu sehen ist ein roter Siegellack mit eingestempeltem "A" .

"Unsere Zahl ist dieses Jahr begrenzt wie ihr seht, doch für diese Art von Aufträgen benötigen wir nicht mehr." Zufrieden endet Jäger den letzten Satz und hofft, dass er damit Recht hat.

"Das freut mich zu hören." Jäger wirkt sichtlich zufrieden, doch bleibt sein Ausdruck weiterhin ernst.

"Wenn es etwas gibt, was ihr benötigt oder wenn mein Schattenläufer oder ich euch bei den Vorbereitungen behilflich sein können, dann ruft uns. Entweder er oder ich werden euch sicherlich in nächster Zeit behilflich sein können." Jäger wieß auf seinen Gefährten und nickte Malglin, als Ansatz einer Verbeugung zu.

Jägers Gefährte, der Läufer erhebt sich und wartet.

aron geht auf das zelt zu schaut rein erblickt malglin grüße dich malglin hoffe es geht dir gut ich bin auch wieder hier und hoffe ich kann dir wieder als rechte hand dienen und dir bei etwas helfen sag einfach bescheid darf ich mich setzten ....

Nachdem er mit Jäger gesprochen hatte, war Connor zu seinem Lager gegangen und hatte geschaut, ob vielleicht Travin eingetroffen war, doch leider mußte er feststellen, daß der junge AraCadianer sich nicht im Lager befand und ihn auch niemand gesehen hatte. Er hoffte immer noch auf den Feldscher, der noch andere Dinge in seiner Heilertasche mit sich führte, Dinge, mit denen man der Festung bestimmt zuleibe rücken könnte.

Er sagte Luna, wo er sich die nächste Zeil über aufhalten würde und ging dann zum zentral gelegenen Verwaltungszelt zurück. Er betrat es und sah Malglin und Aron, den letztjährigen Führer der Torwachen. Diesem nickte er kurz zu, setzte sich und wandte sich dann an Malglin.

"Malglin, wie schätzt Du unsere Möglichkeiten für dieses Jahr ein? Ob die Führer der Elementlager aus letztem Jahr gelernt haben und nun endlich zusammenarbeiten?"

Kurze Zeit später kam auch Leomar zurück zum Lagerratszelt. Er sah die beiden Männern an, die bereits dort waren und blickte dann zu Malglin. "Es war nur ein kurzer Besuch bei den Meinen. Es sind mehr von uns eingetroffen und es wurde ein Weg für das Königreich Weiden für diesen Heerzug festgelegt, aber dazu vieleicht an anderer Stelle mehr dazu." Leomar stellte sich einfach dazu und sah von einem zum anderen.
Die Wache die Leomar schon zuvor begleitet hatte war wieder vor dem Zelt stehen geblieben und unterhielt sich ungezwungen mit einem anderen Lageristen der ihm begegnet war.

Nachdem Malglin kurz Aron begrüßt hatte, weisst er ihm nickend einen Platz im Lager zu.

Zu Connar und Leomar geneigt.
"Nun, die Aufgabe, die vor uns liegt, ist immens. Die Archonten und auch die Nyamen haben erkannt, dass nur die Einigkeit im Vorfeld den Sieg über die Festung bringen kann. Man hat sich noch rechtzeitig auf eine Anführerschaft geeinigt. Dennoch steht das Ego mancher sich selber im Weg. Es gibt Streitigkeiten bei den Elementlagern über die Könige selber bzw. habe ich gehört, das einige Lager noch immer nicht geeint sind. Meine Freunde berichten mir, das wir organisationsmässig vielen Lagern voraus sind. Zumindest wir, die uns schon einig sind.
Unsere erste Aufgabe wird es natürlich sein, das wir inspirierend auf die anderen Leute in unserem Lager wirken, um zu einer Einigkeit zu erstarken, wie es sie noch nicht gegeben hat.
Unsere zweite Aufgabe wird es sein, die eine oder andere Schraube zu drehen, damit es funktioniert. Unser Lager muss das Öl sein, damit die Zahnräder der Elementlager ineinandergreifen und funktionieren.
Natürlich nicht öffentlich und laut, sondern eher im heimlichen durch „private“ Angebote und Hilfen. Wir müssen zur Zusammenarbeit bereit sein, wenn man uns ruft. Wir können z.B. die Infrastruktur liefern, die anderen Lager dringend benötigen."

"Eure Sorge ist berechtigt" sprach eine Stimme hinter Connor. Eine grau berobte Gestalt trat zu den Beiden. Langsam streifte diese ihre Kapuze ab und legte Kires Antlitz frei.

Das Gesicht des Shav'Ans war ausgemergelt und ließ Strapazen der letzten Wochen erkennen.

"Doerchgardt war vor zwei Jahren schon eine uneinnehmbare Festung und ich WEIß, dass dies nichts war, im Gegensatz zu dem, was die Untoten daraus gemacht haben. Der Untod ist entschlossen, motiviert und ... nun kommen wir zu meiner Sorge. Die jungen Krieger" sprach Kire und hielt kurz Inne.
Er mochte kaum Älter aussehen als die meisten dieser Jungen, von denen er gerade sprach - manchmal war es ihm ein Leid, dass ihm sein Alter nicht angesehen wurde.

"... werden begierig sein, Doerchgardt zu nehmen. Ich hörte Gerüchte von einem großen, stürmerischen Angriff, gleich am ersten Tag des Kreuzzuges. Wenn es euch schon besorgt, dass diese Jungen erschlagen werden, dann solltet ihr euch überlegen, wie ihr euch fühlt, wenn wir deren Leiber danach noch mehrmals erschlagen müssen" sprach Kire weiter. Sein Tonfall war nicht klar erkennbar. Neben Bitterkeit schien etwas Spott mitzuschwingen.

"Jeder unserer Toten stärkt die Reihen unserer Feinde, schon jeder Tropfen Blut, der durch die Erde sickert stärkt die Verfehmten."

Sein Blick streifte Conor und danach Malglin. "Ich weiß, dass sich meine Ansichten durchaus von den Euren unterscheiden. Aber das Wohl der Siedler, liegt mir ebenso nah, wie das Mitrasperas. Solltet ihr einen Angriffplanen, dann sollte dieser äußerst präzise geplant sein." schloss Kire ab.

Malglin Gesicht verdüstert sich.

"Obwohl wir im vielen Dingen unterschiedlich denken, arbeiten wir ein an derselben Sache. Ich frage mich, Hüter Kire, wirst du dieser Jahr mit uns zusammenarbeiten oder wirst du wieder eigene Wege gehen? Oder wie stellst du dir die Zusammenarbeit vor?"

Leomar sah Kire an, als dieser das Zelt betrat und bei seinen Worten wurde seine Mine sehr finster. Er hörte noch die Worte Malglins, dann hob er an zu sprechen ohne Kire die Möglichkeit zu lassen Malglin zu antworten: "Ja Kire, es wird bereits zu Anfang einen Angriff auf die Feste geben. Und auch ich stand vor zwei Jahren vor den Mauern und musste zusehen wie viele dort bluteten und ihr Leben ließen. Aber wir werden diese Feste angreifen, denn was ist das Land ohne Terra die unser aller Leben erblühen lässt? Wir werden diese Mauern stürmen und wenn auch nur ein Loch in ihnen danach prangt, dann war es all das Blut wert, dass an jenem Tag vergossen wird! Aber dies ist nicht im geringsten eine Angelegenheit des Lagers! Und es steht auch nicht zur Diskussion des Lagerrates! Die Toten werden auf meiner Seele lasten, nicht auf der Euren, der sich hinter schönen Worten versteckt!"
Leomar drehte sich von Kire ab und schnaubte nur kurz etwas verächtlich.

Kire ignorierte das feindliche Auftreten Leomars.

"So frage ich Euch, König von Weiden - werden die Gefallenen bei einer kühnen Erstürmung, welche scheitert denn nicht bei der eigentlichen Schlacht fehlen?" fragte er ihn. Langsam sah er sich in der Runde um.

"Die Toten werden nicht auf unseren Schultern ruhen - da irrt Ihr euch. Die Toten werden in die Knechtschaft des Untots gehen. Nicht nur, dass ihr sinnloser Tod unseren Feind stärkt, gleichzeitig schicken wir sie in die ewige Sklaverei. Ich verstecke mich hinter Niemanden - Leomar von Weiden. Aber ich versuche meine Ziele mit so wenig Verlusten wie möglich zu erreichen. Was spricht gegen eine effiziente Kriegsplanung? Es wird der Ehre und dem Eifer nichts nützen, wenn Tausende fallen und gleich in den ewigen Heerwurm eingegliedert werden" ließ er die Worte setzen.

Dann wandte er sich an Malglin. Der Mensch war weise und ruhig - Kire schätzte ihn.

"Ich gehe die Wege, die Mitraspera mir zeigt. Und ich werde die Sache der Neutralität - von der, und davon bin ich überzeugt, das Wohle dieses Landes abhängt - stärken und unterstützen wo ich nur kann. Ich weiß, dass Viele in mir etwas Anderes sehen - aber es geht hier vor Allem um Eines: das Leben."

An Leomar richtend fragte Kire:" Und von Euch, würde ich gern wissen, womit ich Eure Feindlichkeit verdient habe. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich euch einst beleidigte. So sagt an, König - warum habe ich euren Zorn und Spott verdient?".

Malglin macht eine Geste der Beschwichtigkeit zu Leomar und Kire.
„Frieden, mein königlicher Freund Leomar. Eure Zwietracht bringt uns nicht weiter, sondern schwächt uns alle. Wir haben genug zu tun, ohne das wir uns gegenseitig zerfleischen müssen. Das sinnlose Opfern von Soldaten vor den Türen des Feindes bringt nichts. Jeder Befehlshaber weiß, dass er ab und zu Leute in den Tod schicken muss. Doch der Zeitpunkt muss gut gewählt sein, damit der Tod der Leute den Vorteil bringt, den man braucht, um die Schlacht oder den Krieg zu entscheiden.
Und auch dir Kire sei gesagt. Die Wege von Mitraspera sind eng verknüpft mit den Wesen, die diesen Wegen folgen. Seid nicht blind und setzte deine Scheuklappen ab, damit du links und rechts deine Mitwesen sehen kannst. Versuche nicht wieder alle Dinge ohne uns zu regeln, Kire. Das wird deinen Stand im Lager nicht fördern und wir werden uns gegenseitig behindern. Ein wenig Absprache hier und dort kann uns zu dem Vorteil gereichen, den wir brauchen, um unser aller Ziel, die Befreiung von Terra, zu erreichen.“

Kire sah nachdenklich zur Seite.

"Mag sein" ging er auf Malglins Anliegen ein "dass meine Pfade Abseits der Euren verliefen - doch war es nicht zuletzt auch mein Verdienst, dass die letzte Kette des Xerikans am Weltenstein gelöst wurde. Ich bin ungeduldig - und die vielen Diskussionen leid" gestand Kire seine Schwäche sein.

"Doch bitte ich euch weiter zu sprechen - Malglin. Meine Scheuklappen - das klingt interessant. Ich sehe durchaus nach links und auch nach rechts. Jedoch sehe ich auch nach vorn. Der rechte Weg ist nicht erkenntlich - das besorgt mich. Jedoch seid unbekümmert, ich setzte unsere Avatarin vor jedem meiner größeren Schritte in Kenntniss. So war sie es auch, die mich zum Weltenstein schickte. Ich habe die Sphären der 9 Elemente durchreist und viel Wissen angeeignet. Hätte ich lieber im Lager sitzen sollen? Ich brauche etwas zu tun, sonst werde ich schier wahnsinnig" sprach er. Beschwichtigend hob er die Hände:" Habe ich dem Lager ein Übel bereitet, Malglin? Ich gebe zu, dass mich mein Ansehen nicht interessiert und ich dem Weg folge, den mir das Land vorgibt. Was würdet ihr stattdessen vorschlagen?" fragte er den Menschen vor sich.

"Niemand von uns weiß, was die Zukunft bringt. Ich hätte ich diesen Wissen, so würde mir Angst und Bange werden, denn es macht mich zum Herrn von Leben und Tod.
Der Unterschied zwischen uns beiden ist, das du dem Avatar folgst und ich den Wesen, die diese Land bevölkern. Die, die es für weise hielten, haben mich in den Lagerrat gewählt, damit ich die Leute zusammenhalte und zusammen mit den anderen führe. Das ist meine aktuelle Pflicht.
Was nutzt einen das Wissen das Welt, wenn niemand mehr da ist, mit dem zu das Wissen teilen kannst? Die Pflicht der Älteren ist es zu dienen und zu leiten. Natürlich soll und darf man nach Neuen streben. Aber der Preis darf nicht die Zukunft von uns allen sein. Wenn du und dein einzigartiges Wissen verloren geht, dann war vieles umsonst, denkst du daran?
Ich stehe den Wesen des Lagers vor, nicht der Avaterin. Ich behüte deine Schlafstätte und schütze deine Freunde, während du durch die Gegend reist. Ich wünsche mir von dir, das mich dabei unterstützt und mir das gleiche Recht gewährt, wie du der Avatarin. Teile das, was du für mitteilenswert hältst und sei auch ein Teil des Lagers. Der Fluch und die Stärke unseres Lagers ist es, das wir alle Köpfe zum Denken haben und unsere Wege gehen wollen. Tun wir das alle, so ist das, was ich vor einen Jahr angefangen habe, ohne Belang."
Er nimmt einen Stock.
"Das bist du Leomar. Stark und unbeugsam und jetzt zerbreche ich dich." und bricht den Stock entzwei. Dann nimmt einen zweiten. "Das bist du, Kire. Genauso stark und unwillig. Und auch dich zerbreche ich." und bricht wieder den Stock entzwei. Dann nimmt er 10 Stöcke.
"Das ist der neutrale Lager. Obwohl wir einzigartig sind, sind wir nur zusammen stark genug, dass wir den Sturm überstehen werden. Das Bündel dieser Stöcke kann keiner so leicht zerbrechen, obwohl jeder einzelne von uns brechen kann. Doch wer hält diese Stöcke zusammen? Ich bin die Schnur, die euch bindet, wenn ihr es zulässt. Ihr könnt das annehmen oder euch eurer Zerbrechlichkeit stellen. Die Wahl liegt an euch, jetzt zu entscheiden."

Leomar hatte den Worten Malglins wohl gelauscht und ein Lächeln huschte über seine Züge bei seinen Worten: "Ja Malglin, ich bin durchaus der Zerbrechlichkeit bewusst, der wir als Einzelner unterliegen. Wenn wir gemeinsam stehen ist es wesentlich schwerer uns zu brechen! So stehen auch in diesem Jahr die Soldaten, Krieger, Heiler und Magier euch gerne zur Verfügung und unterstützen die Gemeinschaft. Nur wie ihr es eben so schön genannt habt, ihr dient nicht der Avatarin, sondern den Wesen dieses Lagers. Ebenso wie ich. Sollte die Avatarin der Neutralität etwas von uns Fordern, so bleibt ihr unsere Hilfe versagt. Zu dem Angriff auf die Festung am ersten Tage des Heerzuges. Dieser Angriff soll nicht planlos verlaufen und hat ebenso ein Ziel, auch die Verluste sind mir wohl bekannt, die uns eben jenes einbringen wird. Aber sollten wir Erfolg haben, so ist für alle jenen die nach uns kommen der Krieg gegen diese elende Feste ein klein wenig erträglicher! Und die Gefahr, dass ein jeder Tote in die Hände des Feindes fällt und somit diesen stärkt ist uns auch bewusst. So werden wir am Rande des Feldes auch viele haben, die sich eben jener Toten annehmen, sie aus der Schlacht holen und sie den Flammen am Abend übergeben werden. Wie ihr eben diesen Angriff für dieses Lager nutzen könnt ist euch überlassen mein Freund."
Dann blickte Leomar Kire fest an: "Und zu euch Kire. Ich hege keinen Groll gegen euch, ich würde genauso in einem Kampf neben euch stehen wie einem jedem Anderen Wesen das für den rechten Weg steht, egal woher es kommt oder an was es glaubt! Aber ich kann so manche eurer Beweggründe und auch Ansichten nicht teilen oder nachvollziehen. Für stehen zwei Dinge in diesem Heerzug fest: Als erstes: Die Feste muss fallen und das möglichst schnell! Als zweites: Es wird ein blutiger Heerzug von dem viele nicht zurückommen werden zu ihren Familien und denen die sie lieben. Auch ich vieleicht nicht. Wer weiß dies schon? Nur kann ich an die Worte so mancher nicht Denken, wenn sie davon sprechen Frieden und Einklang mit etwas zu haben, dessen größtes Ansinnen es ist, mir den Tod zu bringen, der Freiheit zu berauben und mich allen die ich liebe zu entreißen. Ist es nicht der natürlichste Trieb eines jeden Menschen, Elfen, Ork, Zwerges oder sonstwas zu leben, so frei es geht? Das Land ist eine Sache dabei. Aber was ist ein Land ohne Wesen die darauf leben? Ich kann es euch sagen, denn ich kenne es aus meinem Land. Es ist eine Wüste!"
Leomar zupfte eines Bänder von seinem Schwertgriff und nahm die Stöcke, wickelte es fest darum und drückte sie Malglin in die Hand: "Ihr seid das Band, aber vergesst niemals die Stöcke! Dies sage ich nicht aus Bosheit, nur aus Sorge, denn ich habe einmal erlebt was es bedeutet ein Band zu haben, aber keine Stöcke mehr, da einer nach dem anderen vom Band zerbrochen wurde. Und dies hätte fast das Leben hunderter unschuldiger gekostet und ein Blutvergießen ohne Sinn!"