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 Der Schatz von Holte (Zarrâks Geschichte)

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Iska

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BeitragThema: Der Schatz von Holte (Zarrâks Geschichte)   Der Schatz von Holte (Zarrâks Geschichte) Icon_minitimeMi Aug 11, 2010 10:19 pm

Zarrâk hatte nun schon ein paar Jahre bei der Söldnertruppe der "Roten Drachen" hinter sich, einer Truppe, in der sowohl Menschen wie auch Orks kämpften. Meistens miteinander für Gold, manchmal auch gegeneinander, aber immer ging es angenehm chaotisch zu. Hatte Zarrâk anfangs noch alle Menschen für Weicheier gehalten, so wusste sie mittlerweile, dass das zwar auf die meisten tatsächlich zutraf, aber eben nicht auf alle.
Die letzten Wochen war sie im Auftrag eines Abenteurers durchs Land gezogen, hatte Nachtwache gehalten und gegen Räuber und Wegelagerer gekämpft, und wo auch immer sie hinkam, sie hörte immer wieder von einem Feldzug, von einer Belagerung einer Burg voll Untoten. Klingt interessanter als Wegelagerer töten, dachte Zarrâk, und beschloss, ebenfalls nach Mitraspera zu reisen um dort die Burg Doerchgard einzunehmen.
Sie hatte schon einmal eine Burg eingenommen, die Burg Holte, damals in Mundor, das war gut gewesen. Das hatte Monate gedauert, und die Belagerer hatten mehr Hunger gehabt als die Belagerten, aber am Ende hatte sie töten und schlachten können, das hatte Spaß gemacht. Leider hatte der Herr der Burg seinen Schatz, der ihr Sold sein sollte, in einen tiefen Brunnen geworfen und verflucht, so dass es am Ende keinen Sold gab.
Einen toten Anführer und Soldgeber später stand Zarrâk also nun in Mitraspera, und es schien alles besser zu laufen. Bei der Nachtwache am Lagertor wusste man ihre Fähigkeit im Dunkeln zu sehen, zu schätzen und sie bekam auch Sold dafür. Essen war dafür Mangelware, aber dafür liefen genug Untote herum, lecker.

Als Doerchgard dann genommen war und alle Aufgaben erfüllt waren, saß die Nachtwache noch einmal beim Met zusammen. Zarrâk hätte lieber etwas Blutigeres gehabt, aber Met ging auch, man musste nur genug davon trinken.
Lieber hätte sie bei ihrem Klan gesessen, aber zu den Kriok konnte sie nicht mehr zurück solange sie leben wollte, das wusste sie. Nun, immerhin gehörten die Leute von der Torwache zu den wenigen Menschen, die keine Weicheier waren. Erstaunlicherweise musste Zarrâk sogar zugeben, dass auch die Halbelfe unter ihnen nicht ganz unnütz war.
Und wie sie so alle zusammen saßen, fasste Zarrâk einen Entschluss. Im Orklager konnte sie nicht suchen, und bessere Krieger oder hellere Köpfe würde sie unter den Menschen wohl kaum finden. Vielleicht war es doch noch möglich, an den Schatz der Burg Holte heranzukommen.

Und so begann sie zu erzählen. Von der Burg Holte, die in Mundor an einer wichtigen Handelsstraße lag, von den Händlern, die diese Straße täglich nutzten um zu den verschiedensten Märkten und abends wieder nach Hause zu kommen, und von dem Raubritter, der in der Burg lebte und diese Händler regelmäßig von seinen Mannen überfallen ließ. Davon, dass er dabei immer dreister wurde und den Leuten immer mehr nahm, und dass diese irgendwann die Schnauze voll hatten und sich immer mehr bei ihrem Anführer beschwerten. (Adelstitel konnte Zarrâk sich noch nie merken, wozu auch?)
Dieser Anführer hatte keine Lust seine eigenen Soldaten zu opfern, schickte aber Söldner um die Burg dem Erdboden gleich zu machen. Ein solcher Söldner war auch Zarrâk gewesen.
Die Burg wurde belagert, und man versuchte, den Ritter und seine Leute auszuhungern, doch die schienen Vorräte im Überfluss zu haben. Nicht selten kam es sogar vor, dass die Söldner mit Äpfeln oder gar ganzen Broten von den Zinnen herab beworfen wurden. Eines Tages waren dann die Vorräte der Söldner aufgebraucht, und der Hauptmann schickte einen jungen Mann ins nächste Dorf auf den Markt um Brote zu kaufen.
Der traf dort ein Weib mit mehreren Körben voll Brot. Auf die Frage, was sie dafür haben wolle, antwortete sie nur dreist: 5 Goldstücke... pro Brot!" Als der Söldner meinte, dass das ja wohl viel zu viel sei, meinte sie nur, sie werde die Brote schon los. Zu dem Preis? Der junge Mann war neugierig geworden, wer wohl so viel für ein Brot zahlen würde, und beobachtete die Frau. Abends folgte er ihr dann, als sie in den Wald ging und beobachtete, wie sie in einer Falltür in einem hohlen Baum verschwand. Eine Stunde später war sie wieder da, ohne Brote, dafür aber mit klimpernden Taschen.
Der Söldner sagte sofort seinem Hauptmann bescheid, und dieser ließ die Burg durch den Geheimgang stürmen. Ihren versprochenen Sold, den Schatz der Burg, bekamen die Söldner jedoch nicht, denn der Burgherr warf seinen Schatz in den tiefsten Brunnen und verfluchte ihn.

Die Söldner versuchten natürlich trotzdem an diesen Schatz zu gelangen. Sie fanden ein kundiges Kräuterweib, das ihnen erklärte, man könne den Schatz heben, zu Mitternacht an einem Feiertage, wenn Schnee liege, der Vollmond an sternenklarem Himmel scheine und kein Wind wehe. Dabei dürfte nicht gesprochen werden.
Ein paar junge Burschen passten den richtigen Zeitpunkt ab und zogen mit der Kräuterfrau zum Brunnen, dort sprach sie ein paar Zauberformeln, rieb den Brunnenrand mit einem Kraut ein, und ein Mann seilte sich vorsichtig ab. Ab jetzt musste geschwiegen werden. Durch Ruck-Signale am Seil gab er irgendwann zu verstehen, dass er eine Kiste darangebunden hatte und man ihn jetzt wieder hoch ziehen solle. So geschah es, doch als die Kiste am Brunnenrand auftauchte, konnte es niemand mehr abwarten: Die Kiste wurde geöffnet, und die jungen Männer riefen in ihrem Erstaunen "Oooh!" So viel Gold hatten sie noch nie gesehen. Leidergalt das im Sinne des Fluches als gesprochenes Wort, die Kiste stürzte mit einem Rumpeln wieder in den Brunnen zurück, riss die Kräuterfrau und den jungen Mann, der sie hochgeholt hatte, mit sich, und verschwand wieder in den Tiefen.

Diese Geschichte erzählte Zarrâk, in der Hoffnung, dass die Leute von der Torwache eine Idee hätten, wie man wohl an den Schatz kommen könne. Wohl oder übel würde sie ihn dann teilen müssen, aber es waren ohnehin zu viele Kisten als dass sie die alle hätte mitnehmen können.


Zuletzt von Iska am Sa Aug 14, 2010 11:13 pm bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Der Schatz von Holte (Zarrâks Geschichte)   Der Schatz von Holte (Zarrâks Geschichte) Icon_minitimeMi Aug 11, 2010 10:26 pm

Tatsächlich hatte schon bald einer die erste Idee. Ob man den Fluch vielleicht umkehren könne?
Also an einem ganz normalen Arbeitstag, mittags, bei bewölktem Himmel und Sturm, zu Neumond... die ganze Zeit wilde, laute Lieder singend. Vielleicht würde das helfen? Aber Zarrâk wollte nicht das Risiko eingehen, dann in den Brunnen gerissen zu werden, falls es nicht klappen sollte.
Dazu meinte der Rattenfänger nur, er könne vielleicht eine Ratte dressieren, dass sie Knoten knüpfen lerne und man dann nur eine Ratte nach unten in den Brunnenschacht schicken müsse.

Nun fehlte natürlich noch eine kundige Kräuterfrau, die wusste, welche Formeln man nun sprechen müssen, und welches Kraut am Brunnenrand zerrieben werden müsse.

Die Torwachen wollten sich nach einer umhören, und dann wieder zusammentreffen, wenn sie eine gefunden hätten. Man freute sich auf den Schatz, und trank noch so manchen Met, und irgendwer hatte sogar noch eine gute Menge Rum aufgetrieben (mehr nach Zarrâks Geschmack). Leider tauchten in dieser Nacht weder Untote noch Wegelagerer auf, doch Zarrâk wusste, es war eine gute Nacht.

Am nächsten Tag gingen alle ihrer Wege, doch würden sie hoffentlich bald wieder zusammentreffen.
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